Für den öffentlichen Dienst: 6 Prozent, mindestens 200 Euro gefordert
„Wenn die Arbeitgeber den öffentlichen Dienst nicht vor die Wand fahren wollen, können sie unsere Forderung eigentlich direkt unterschreiben“, erklärte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 8. Februar 2018 in Berlin. „Bund und Kommunen sollten in dieser Einkommensrunde ein Zeichen für eine wirklich nachhaltige Personalpolitik setzen. 6 Prozent linear, mindestens aber 200 Euro als soziale Komponente, für Auszubildende 100 Euro: Mit einer solchen Einkommensentwicklung kann man die Attraktivität und die Nachwuchsgewinnung für den öffentlichen Dienst sichern. Das ist dringend nötig, denn 60 Prozent der Kolleginnen und Kollegen sind schon heute älter als 45 Jahre. Aktuell fehlen zudem bereits über 200.000 Beschäftigte“, so Silberbach.
Im vergangenen Jahr sind die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden um 4,1 Prozent gestiegen und damit doppelt so stark wie die Wirtschaftsleistung in Deutschland. „Das Grundrezept, um den öffentlichen Dienst attraktiv zu gestalten und Personal zu gewinnen, ist somit offensichtlich. Umso unverständlicher, dass es bisher an vielen Punkten hakt. Was wir tatsächlich brauchen sind eine angemessene Vergütung, eine tatsächliche Perspektive für die jungen Beschäftigten und zukunftsfähige Rahmenbedingungen. Genau darauf zielen unsere Forderungen. Sie sind fair und sie sind mit Blick auf die aktuelle Situation im öffentlichen Dienst mehr als berechtigt“, bekräftigt Andreas Hemsing, Bundes- und NRW-Landesvorsitzender der komba gewerkschaft. Er begleitet die Tarifverhandlungen in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender der dbb Bundestarifkommission.
Der dbb Chef ergänzt: „Eine Sache der Fairness und Wettbewerbsfähigkeit ist übrigens auch die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamten und Versorgungsempfänger des Bundes. Es ist gut und richtig, dass die Großkoalitionäre bereits erklärt haben, das Verhandlungsergebnis 1:1 auf die Beamten übertragen zu wollen. Wir werden die Bundesregierung hier beim Wort nehmen.“
Die erste Verhandlungsrunde findet am 26. Februar 2018 in Potsdam statt.
Hintergrund
Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) sind insgesamt etwa 2,6 Millionen Beschäftigte betroffen: 2,3 Millionen Arbeitnehmer des Bundes und der Kommunen, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie 344.000 Bundesbeamte und Anwärter, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Die wirkungsgleiche Übertragung betrifft hier nur die Bundesbeamten, da die Kommunalbeamten nach den jeweiligen Landesgesetzen besoldet werden.
- Pressemitteilung der komba gewerkschaft "Für den öffentlichen Dienst: 6 Prozent, mindestens 200 Euro gefordert" als pdf-Download
- Weitere Informationen auch auf den dbb Sonderseiten zur Einkommensrunde 2018