FACHKRÄFTEMANGEL ERKANNT: UND JETZT?

© wilhei / pixabay.com
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Kleine Schritte wurden beim Auftakt der Tarifgespräche für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (5. März) gegangen. Der notwendige, spürbare Schritt blieb seitens der Arbeitgeber allerdings noch aus. In Zeiten des Fachkräftemangels braucht es deutliche Zeichen.

Eine grundlegende Erkenntnis der ersten Tarifrunde vorweg: Beide Seiten betonen die gesellschaftliche Relevanz der SuE-Beschäftigten und auch die Arbeitgeber erkennen den Mangel an Fachkräften in diesen Bereichen an.

„Diese Erkenntnis ist für die weiteren Gespräche zweifelsohne eine gute Basis. In den folgenden Runden heißt es allerdings, tatsächlich bessere Arbeits- und Einkommensbedingungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu erzielen. Denn das ist der richtige Weg, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, sagt Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft und Landesvorsitzender der komba gewerkschaft nrw. Er ist einer der Verhandlungsführer für dbb/komba.

„Beruf kann ‚jeder‘. Berufung nicht.“
Flankierend zu den Tarifgesprächen hat die komba gewerkschaft eine Fachkräfte-Kampagne ins Leben gerufen. Darin zeigt sie anschaulich, was passiert, wenn fachfremdes Personal den Aufgaben von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes nachgeht. „Unsere Kampagne stellt den Anspruch der Beschäftigten in den Mittelpunkt, mit Qualifikation und aus Überzeugung für eine hochwertige und gemeinwohlorientierte Aufgabenerfüllung zu sorgen. Der akute Fachkräftemangel gefährdet diese Anforderung“, erläutert Sandra van Heemskerk, stellvertretende Bundesvorsitzende und stellvertretende NRW-Landesvorsitzende.

Was zu wenig Personal bedeutet, spüren vielerorts die Beschäftigten sowie die Bürgerinnen und Bürger bereits heute. „Ein ganz falsches Signal wäre es, diese personelle Lücke durch ein Aufweichen des Fachkräftegebotes schließen zu wollen. Der Einsatz von nicht ausreichend qualifiziertem Personal führt zu weniger Wertschätzung für die eigene Arbeit und letztlich auch zu einer niedrigeren Qualität der Aufgabenerfüllung. Ein solches Vorgehen kann keine Lösung sein“, ist sich Hemsing sicher.